Was sind aktuelle Geomarketing-Trends im Einzelhandel?

Aktuell prägen folgende Trends Geomarketing und GIS für den Einzelhandel:

  1. komplexe Standortanalysen
  2. Omnichannel
  3. KI in Geomarketing-Software
  4. individualisierbare Geomarketing-Software
  5. Big Data und unternehmenseigenen Datenquellen.

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Die fünf Geomarketing-Trends im Retail

Kaum eine andere Branche ist so stark in Bewegung wie der Einzelhandel. Aktuell steht der Retail 2025 vor großen Herausforderungen, aber auch vor spannenden Möglichkeiten. Geomarketing und Location Intelligence spielen eine zentrale Rolle, um datenbasierte Entscheidungen zu treffen und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Hier sind die fünf wichtigsten Geomarketing-Trends, die den Einzelhandel in diesem Jahr prägen.

Trend 1: Komplexe Standortanalysen

Die Bedeutung von komplexen Standortanalysen im Einzelhandel wächst. Stetig steigende Miet- und Nebenkosten sowie der Preisdruck durch Onlinehändler machen es für den stationären Handel immer schwieriger wirtschaftlich rentable Flächen zu finden. Bevor langfristige Mietverhältnisse eingegangen werden, ist daher eine detaillierte Risiko-Chancen-Abwägung zum Standort notwendig. Geomarketinganalysen erlauben Vorhersagen zur langfristigen Entwicklung eines Standortes und dessen Wirtschaftlichkeit. Dafür werden unter anderem Standort bezogene Umsatzprognosen eingesetzt. Dies ist ausschließlich mit komplexen Analysemodellen möglich, wie zum Beispiel der Gravitationsanalyse. Um den langfristigen Erfolg eines Standortes zu sichern, geht der Handel auch immer mehr dazu über, das Sortiment auf die Besonderheiten des Umfeldes anzupassen. Daneben gewinnen außerdem Filialnetzrestrukturierungen an Wichtigkeit. Für Handelsunternehmen spielen dabei zwei Fragen eine zentrale Rolle: Wie viele Filialen sind notwendig? Wo müssen diese Standorte positioniert sein, um das Nachfragepotenzial zu maximieren? Simulationsanalysen beantworten solche Fragen.

"Mit gut konzipierten Geoanalysen steigt die Qualität der Aussagen zur Standortbewertung. Wir sehen hier einen klaren Trend zu mehr Komplexität. Umsatz- oder Erfolgsprognosen mittels Gravitation sind für viele bereits „state of the art“. Verständlich, denn die Märkte zeigen teilweise eine gewisse Sättigung, der Kostendruck ist immens, das Konsumentenverhalten vielschichtig - zur Sicherung der Flächenproduktivität sind optimierte, gut aufgestellte Standortnetzwerke notwendig. KI-gestützte Methoden werden uns helfen, diese Analysen und die dafür notwendigen Daten schneller und besser zu machen", sagt Renate Dumberger, Senior Manager bei WIGeoGIS.

Geomarketing unterstützt bei der Umsetzung zahlreiche Trends im Einzelhandel

Trend 2: Künstliche Intelligenz (KI) in GIS-Software

Auch im Bereiche Geomarketing und GIS-Software erhält das Thema Künstliche Intelligenz Einzug. Die Kombination von Künstlicher Intelligenz (KI) und Geografischen Informationssystemen (GIS) eröffnet dem Einzelhandel völlig neue Möglichkeiten im Geomarketing. KI-gestützte Algorithmen ermöglichen es, riesige Mengen an Standort- und Bewegungsdaten in Echtzeit auszuwerten und daraus Prognosen für die Standortplanung abzuleiten.

Beispielsweise gibt es Tools, die mittels KI Millionen von Points of Interest (POI) analysieren und in interaktiven Karten visualisieren können, um optimale Standorte zu identifizieren. Ein KI-Tool für Standortanalyse, das von WIGeoGIS stammt, ist der WIGeo Standortatlas. Marc Urner, Leiter des Projekts sagt dazu: „Wir haben eine KI entwickelt, die POI-Daten anhand semantischer Muster selbstständig kategorisiert und durch gezielte Nachbesserung präzise Standortfaktoren ableitet.“

Daneben lassen sich auch Filialsucherdaten per KI analysieren und Muster erkennen, die für Standortplanung, Marketingkampagnen und Produktstrategien genutzt werden können.

Ein weiterer Anwendungsfall ist die Identifikation von Regionen mit ungenutztem Potenzial: KI kann vorhersagen, wo neue Filialen profitabel wären oder wo bestehende Standorte durch gezielte Maßnahmen gestärkt werden können. Zudem können personalisierte Marketingaktionen entwickelt werden, indem die KI Kundendaten mit Standortpräferenzen kombiniert. Dies ermöglicht es Einzelhandelsunternehmen, Angebote oder Rabatte gezielt an Kunden zu senden, die sich für bestimmte Filialen interessieren.

Ein anderer Einsatz von KI im Geomarketing bezieht sich auf die KI-basierte Bild- und Textanalyse, um Geschäftslokale aus Straßenbildern zu erkennen und präzisen Kategorien zuzuordnen.

Die Symbiose aus KI und GIS macht Geomarketing effizienter, datengetriebener und zukunftsfähiger – ein entscheidender Vorteil für den Einzelhandel.

Trend 3: Omnichannel

Händler stehen vor der Herausforderung, nahtlose Online- und Offline-Erlebnisse zu schaffen. Die Umsetzung von Omnichannel-Strategien ist oft schwierig aufgrund unzureichend integrierter Systeme und Bestandsabweichungen. Dazu kommt das Problem Online- und stationären Handel sinnvoll aufeinander abzustimmen.

Daher werten Handelsunternehmen zunehmend Daten aus Webshops und Onlineverkäufen geografisch aus. Sie erhalten damit Erkenntnisse darüber, welche Personengruppen eher zu Onlinekäufern oder Kunden im stationären Handel werden könnten und wo diese zu finden sind. Die Ergebnisse der Geomarketinganalysen fließen in die Planung von Marketingaktionen und Standorten ein. Beispielsweise können besonders hohe Onlineumsätze oder Retouren in einem bestimmten Gebiet und viele Anfragen im Filialfinder auf Basis von Adress- oder Postleitzahleingabe Hinweise dazu geben, wo sich die Eröffnung eines neuen Standortes lohnt.

Trend 4: Individualisierbare Geomarketing-Software

Die Möglichkeit eine Geomarketing-Software passgenau auf die Bedürfnisse eines Unternehmens abzustimmen, wird immer wichtiger. Geschäftsmodelle, Vertriebskanäle und Datenquellen sind zunehmend vielschichtig und individuell. Daneben entwickeln sich die Marketingkampagnen immer mehr in Richtung Personalisierung, was detaillierte Daten erfordert. Durch diese Entwicklungen haben Handelsunternehmen den Wunsch, eine Geomarketing-Software kollaborativ zu nutzen. Dies bedeutet: Das gleiche System muss für unterschiedliche Zwecke und in unterschiedlichen Abteilungen eingesetzt werden können (Expansion, Standort-, Sortimentsplanung, Controlling, Vertrieb, Marketing, Werbemittelverteilung, Geschäftsführung). Allen voran ermöglichen es webbasierte GIS-Lösungen, dass alle Abteilungen auf eine einheitliche Datenbasis zugreifen können, was Entscheidungsprozesse effizienter macht. Fließen Daten der unterschiedlichen Bereiche in einem System ein, können Mitarbeitende aller Bereiche für ihre geografische Analysen aus dem vollen Daten-Pool schöpfen.

Die Individualisierbarkeit der Geomarketing-Software muss dabei künftig über den bloßen Datenimport eigener Unternehmensdaten hinausgehen. So müssen Anbieter von Geomarketing-Software in der Lage sein, Sonderanalysen zu programmieren, die auf die Erfordernisse des Unternehmens ausgelegt sind. Eine kollaborative Nutzung macht auch ein zur Struktur des Unternehmens passendes Rechte- und Rollenkonzept unabdingbar. So werden Lese- und Schreibrechte entsprechend der unterschiedlichen Bereiche und hierarchischen Ebenen geregelt. Ein modularer Aufbau der Software gewährleistet, dass Änderungen durch neue Strategien, neue Zielgruppen oder Standorte zeitnah abgebildet werden können. Notwendige Funktionen, wie Standortanalysen und Reportings stehen damit auch unter veränderten Rahmenbedingungen schnell zur Verfügung.

Trend 5: Big Data

Schon heute stehen große Datenmengen zur Verfügung und die Menge an Daten nimmt beständig zu. Predictive Analytics gewinnen hierbei zunehmend an Bedeutung, um aus den großen Datenmengen relevante Erkenntnisse für die Standort- und Marktanalyse zu extrahieren. Daten aus sozialen Netzwerken und Smartphones werden für das Geomarketing aber erst dann eine Rolle spielen, wenn es eine Lösung für die Datenschutzproblematik gibt. Wichtiger sind aktuell und in naher Zukunft Daten, die Unternehmen selbst sammeln. Dazu zählen vor allem Daten aus Kundenkarten und Webshops, die geografisch ausgewertet werden.

Dabei spielen vor allem Eingaben in Filialfinder auf der eigenen Website eine Rolle, die analysiert werden können und so Kundenpräferenzen und Potenziale nach Standort sowie Produkten und Services zeigen. Welches Produkt oder welcher Service wird für welchen Standort besonders häufig gesucht? Die Daten aus dem Filialfinder geben dazu Auskunft.

Die große Herausforderung im Zusammenhang mit Big Data ist, diese Datenmassen zu filtern und richtig auszuwählen.

Daher gewinnt in Zukunft besonders eine Aufgabe von Geomarketing-Experten, Analysten und Standortplanern extrem an Wichtigkeit: Die Aufgabe, nur diejenigen Daten für ihre Geomarketinganalysen heranzuziehen, die für das Unternehmen und die Erreichung der definierten Zielgruppen relevant sind. Dadurch bleiben die Analysen fokussiert und Kosten für die Datenbeschaffung im Rahmen.

Sie haben Gesprächsbedarf zu einem Geomarketing-Trendthema? Wir beraten Sie sehr gerne!

Fazit und Zusammenfassung

Diese Themen stehen 2025 im Geomarketing für den Einzelhandel im Mittelpunkt:

  • Komplexe Standortanalysen: Detaillierte Risiko-Chancen-Abwägungen und Umsatzprognosen sind entscheidend, um wirtschaftlich rentable Flächen zu identifizieren.
  • Omnichannel: Die Integration von Online- und Offline-Erlebnissen durch geografische Auswertung von Webshop-Daten ermöglicht gezielte Marketingaktionen und Standortplanung.
  • Künstliche Intelligenz (KI) in GIS-Software: KI-gestützte Algorithmen ermöglichen die Auswertung von Standortdaten in Echtzeit, die Identifikation ungenutzten Potenzials und personalisierte Marketingaktionen.
  • Individualisierbare Geomarketing Software: Anpassbare Softwarelösungen, die kollaborative Nutzung und modularen Aufbau ermöglichen, sind für Unternehmen unerlässlich.
  • Big Data und unternehmenseigene Datenquellen: Die Filterung und Auswahl relevanter Daten aus Kundenkarten, Webshops und Filialfindern sind entscheidend für fokussierte Analysen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Trends im Geomarketing für den Einzelhandel generell von den Themen Daten, Software und KI dominiert werden. Es ist zu erwarten, dass sich die Trends auf diesen Gebieten intesivieren werden.

WIGeoGIS betreibt seit 1993 Wirtschaftsgeografie, entwickelt Geomarketing-Software und betreut namhafte Einzelhändler im Bereich Geomarketing und Standortanalyse. Als GIS-Experten treiben wir Innovationen für GIS-Software voran und prägen neueste Entwicklungen mit, z. B. individualisierbare cloudbasierte, kollaborative WebGIS-Software und den Einsatz von KI im Geomarketing.

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